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Marokko: Foum-Zgouid am Rande der Wüste

  • 4perture 

Weiter geht es für uns in Richtung Foum-Zgouid. Daniel ist bereits vor einigen Wochen dort gewesen. Sein kleines Off-road Abenteuer endete hier, nachdem er zwei Tage lang durch einen Ausläufer der Sahara gefahren war. Zum Glück ohne mich, die kein großer Fan von Sandpisten ist… 😉

Auf dem Weg nach Osten fahren wir vorbei an bizarren Tälern, mit skurrilen Steinformationen, die das Wasser und der Wind über die Zeit geschaffen haben. Wieder mal zu unserer Überraschung entdecken wir neben der Straße plötzlich einen richtigen Fluss. Das Farbenspiel zwischen ockerfarbenen Gestein, grünen Palmen und den Blautönen des Wassers sind wunderschön. Ich fotografiere eine Szene, in der eine Frau, ebenfalls in blauem Gewand, telefonierend die Brücke über den Fluss quert. Mein Lieblingsbild aus Marokko, da es so viele Farben und Emotionen für mich vereint.


In eine der kleinen Städte, die wir queren versuchen wir vergebens einen Kaffee zu bekommen. Wie ausgestorben sind die Straßen am frühen Nachmittag. Ein paar Teens sperren kurze Zeit später die Straße mit ihren Fahrrädern. Daniel stoppt nicht, die Kids springen rechtzeitig zur Seite und schimpfen uns nach. Sie sind es gewohnt, dass Touristen stoppen und Süßigkeiten verteilen. Wir wollen diesen Zoo-Effekt aber nicht bestärken.

Gegen Abend entdecken wir die ersten Kamel-Herden, entlang der Straße. Daniel zieht es wieder in die Wüste. Ich überwinde meine Abneigung gegen Sandpisten und wir biegen irgendwann nach rechts von der Straße ab. Wir folgen einem Track, der deutlich im Sand zu sehen ist, müssen aber nach wenigen Minuten von einer starken Sandverwehung Halt machen. Da kommt der Fox nicht ohne weiteres rüber und es ist zu spät für Experimente. Etwas traurig, wegen des verpassten Abenteuers, fahren wir auf den nächsten Campingplatz. Der Besitzer empfängt uns mit den Worten “Gut, dass ihr aus Deutschland kommt, Franzosen empfange ich nicht :)”. Der Platz ist somit auch nicht überfüllt und wir stellen uns zwischen ein paar Palmen, ausgerichtet nach der Morgensonne. Wir quatschen ein wenig mit den Nachbarn, die natürlich auch aus Deutschland kommen, und viel zu erzählen haben … ich verziehe mich zum Kochen in den Fox.

Am nächsten Morgen wache ich auf, da draußen ein wiederholtes Rufen zu hören ist: Bruut, Bruut, Bruut. Ich schaue aus dem Fenster und sehe den Besitzer des Campingplatzes mit Brottüten in seinen Händen über den Platz laufen. Ich springe hinaus und möchte ihm eine abkaufen. Er gibt mir strahlend eine Brottüte, lehnt das Geld ab und läuft mit lauten Rufen weiter. Für uns geht es weiter auf eine lange Etappe zur Filmkulissen-Stadt Ait Ben-Haddu.