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Marokko: Irgendwo nördlich von Tata

  • 4perture 

Wie jeden morgen freuen wir uns, wenn die Sonne aufgeht und wir langsam wieder aufwärmen. Der treue Fox hat in den letzten Wochen nicht nur ein Problem mit dem Umrichter, sodass wir nicht mehr elektrisch heizen können. Nun streikt auch die Dieselheizung. Daniel vermutet, dass sie irgendwo Luft zieht … und wird dem Problem auf den Grund gehen.

Frisch geduscht fahren wir aber erst einmal weiter. Von Tafaroute geht unsere Route quer durchs Land in Richtung Tata. In der Provinzstadt Ingherm machen wir Halt, um etwas zu Mittag zu essen. Wir parken neben einem anderen Overlander Fahrzeug, sind aber die einzigen Touristen weit und breit. Aus Mangel an Optionen, landen wir in einem sehr einfachen Restaurant, in dem wir – wie so oft – ein Berberomelette und eine Tajine bestellen. Beides wird mit leckerem Brot serviert und danach gibt es noch einen Tee.

Eigentlich perfekt, bis ich die Toilette aufsuche und man auf eine winzige Tür hinter dem Tresen zeigt. Ein Raum so groß wie ein Schrank, ohne Fenster und ein Loch im Boden. Daneben immerhin ein Eimer mit frischem Wasser und es scheint sauber zu sein. Ich bin nach weniger als einer Minute wieder draußen an unserem Tisch. Wir zahlen, kaufen noch etwas Brot und fahren weiter. Viel passiert an diesem Tag nicht mehr. Die Landschaft ist wie auch in den letzten Tagen karg und schön. Zwischendurch passieren wir die ein oder andere Oase. Sattes Grün der Palmen und Grasflächen steht im Kontrast mit der felsigen Umgebung. In der Nachmittagssonne erscheint alles noch intensiver voller Energie.

Unser Stellplatz für diese Nacht ist eine weite Fläche mit Bäumen abseits der Straße. Wieder ein Tipp der kleinen Reisegruppe, die wir in Sidi Ifni getroffen hatten. Ein ruhiger Platz irgendwo im Nirgendwo – nördlich von Tata. Daniel versucht noch einmal die Dieselheizung zum Laufen zu bringen, aber die will einfach nicht. So kuscheln wir uns in der Nacht in unsere Decken und wissen, die Sonne wird am nächsten Morgen schon wieder einheizen. Außerdem haben wir zur Not noch die verbaute Standheizung des Fox, die etwas Wärme spenden kann.

In der ersten Morgensonne, liegt Daniel dann unterm Fox. Er hat etwas Diesel in eine Colaflasche umgefüllt und speist dies über einen Plastikschlauch direkt in die Truma Dieselheizung. So funktioniert sie einwandfrei, was die Theorie bestätigt, dass sie über die Verbindung vom Tank Luft zieht. Leider lässt sich dieses Problem nicht so einfach beheben. Immerhin wissen wir nun, dass die Heizung erstmal nicht einsatzbereit ist und fahren weiter…. in Richtung Wüste.

Ein paar Kilometer hinter unserem Stellplatz machen wir noch einmal Halt. Wir hatten gelesen, dass es in der Gegend Tropfsteinartige Höhlen im Sandstein gibt. Nach einem kurzen Fußmarsch finden wir sie und erklimmen das Innere. Die Steinformationen sind wirklich toll anzusehen, der zurück gelassenen Müll leider nicht.