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Abschied in Santa Marta

  • 4perture 

Im Tayrona Nationalpark haben uns schlechte Nachrichten aus der Heimat erreicht. Wir beschließen, dass ich so schnell wie möglich zurück nach Deutschland fliegen werde. Daniel wird den Rest der Reise alleine zu Ende bringen und den Fox Anfang September in Cartagena zurück nach Europa verschiffen.

Der Sonnenaufgang im Tayrona Nationalpark ist noch einmal unglaublich intensiv – wie ein großer Hoffnungsschimmer. Ich packe meinen Koffer und entrümple den Fox in einer Blitzaktion von Dingen, die ich nicht mehr brauche. Die Menschen am Campingplatz können damit hoffentlich noch etwas anfangen.

Gegen Mittag fahren wir in die nächstgelegene Stadt, nach Santa Marta. Hier können wir uns Dank Felipes Hilfe mit dem Fox am Yacht-Hafen einquartieren. Ein sicherer Stellplatz mit allen Annehmlichkeiten – inklusive klimatisierter Waschräume. Vor allem aber haben wir exzellenten Internetempfang über die Starlink-Verbindung der “Blue Robin”, der Yacht von Felipe, die hier vor Anker liegt.


Auf dem Deck der schönen Segelyacht verbringen wir einige Zeit, um meine Flüge umzubuchen und mit der Familie zu telefonieren. Am frühen Nachmittag ist alles erledigt: ich habe einen Rückflug über Bogotá für den nächsten Tag. Mit gedrückter Stimmung laufen wir durch drückende Hitze in die Altstadt von Santa Marta. Am “Parque de los Novios” besuchen wir die Statue von Felipes Ur-ur-… Großvaters, den General Santander. Er hat Anfang des 19. Jahrhunderts stark an der Gestaltung des Kolumbianischen Staates und seiner Verfassung mitgewirkt. Nebenan, im netten Restaurant “Ouzo”, finden wir ein kühles Plätzchen und essen einen Happen. Danach schlendern wir langsam durch die Sträßchen der Altstadt zurück zur Marina. Wir wissen nicht so recht etwas mit uns und dem Rest des Tages anzufangen. Zu unwirklich ist die Situation. Der Sonnenuntergang am Abend ist wunderschön. Wir genießen ihn an der kleinen Restobar “Cambiate” am Yacht-Hafen.


Am nächsten Morgen stehen wir früh auf, führen noch einige Telefonate auf der “Blue Robin” und dann bringt Daniel mich zum Flughafen von Santa Marta. Es ist ein sehr trauriger Abschied. Ich sehe wie Daniel, mindestens genauso traurig, alleine mit dem Fox davon fährt. So ein Ende unserer gemeinsamen Reise hatten wir nicht erwartet, aber ich bin gleichzeitig froh, dass ich so schnell und unkompliziert nach Hause kommen kann.


Daniel wird die nächsten Tage in den kühlen Bergen um Minca kurz durchatmen und dann wieder in Richtung Küste fahren. In Rincon del Mar kann man angeblich in lumineszierendem Wasser schwimmen. Dort wird er Tjorven und Claus treffen. Wir haben die beiden über eine WhatsApp Reisegruppe kennengelernt und festgestellt, dass unsere Sprinter auf dem gleichen Schiff zurück nach Europa verschifft werden sollen. Wir haben kurzerhand ein gemeinsames Apartment in Cartagena gemietet, um dort die letzten Tage unserer Reise gemeinsam zu verbringen. Dazu wird Daniel aber später mehr berichten.

Ich bin erstmal über den Wolken in Richtung Bogtá und von dort fliege ich weiter Frankfurt. Auf dem Flug durchlebe ich noch einmal einige wunderschöne Momente unserer Reise bei einer Dokumentation über die Anden und zu Hause werde ich von meiner Schwester und einem leuchtend roten Sonnenuntergang empfangen.

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