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Laguna Quilotoa

  • 4perture 

Am 11. Juli kommen wir am Nachmittag von den Galapagos Inseln zurück nach Guayaquil. Wir flüchten vor der Hitze in die kühle Mall de Sur, einem so sterilen Ort, dass die schönen Erinnerungen der letzten Tage hoffentlich für immer konserviert werden.

Eigentlich wollten wir am nächsten Tag weiter an der Küste entlang bis nach Mompiche fahren und entlang des Weges surfen gehen. Aber als wir morgens im schwül-heißen Guayaquil aufwachen, zieht es uns plötzlich in die kühlen Berge.

Gegen Mittag verlassen wir Guayaquil und durchqueren eine sehr wasserreiche Gegend, in der Reis angebaut wird. Später fahren wir durch Bananenplantagen und sobald es hügeliger sehen wir die ersten Kakaobäume entlang der Straße. Die Orte die wir passieren sehen sehr aufgeräumt und einladend aus. Unglaublich wie krass der Kontrast zur Nordküste Perus ist. Bereits einige Tage zuvor, bei der Einreise nach Ecuador, waren wir fast schockiert wie grün und sauber es direkt nach dem Grenzübergang plötzlich um uns herum ist.

Wir genießen die Fahrt und schaffen es am gleichen Abend noch hinauf bis auf 2.500 Meter über dem Meer. Die Wolken hängen zwischen den Bergen als wir in das kleine Bauerndorf Pilaó hineinrollen. Die Besitzerin eines kleinen Ladens, in dem ich ein paar Sachen einkaufe, versichert uns, dass wir am Kirchplatz neben der Sporthalle sicher übernachten können. Ein paar Jugendliche treffen sich später dort und hören Musik, aber ansonsten ist es eine sehr gemütliche und vor allem angenehm kühle Nacht.


Am nächsten Tag fahren wir steil hinauf bis auf fast 4.000 Meter, einer Höhe in der hier noch Landwirtschaft betrieben wird. Die kleinen, wie eine Patchworkdecke angelegten Felder reichen fast bis in den Himmel. Viele leuchten in strahlendem Blau – Lupinen werden hier für die Nahrungsmittelindustrie angebaut, wie ich später lerne. Der Export geht anders als z.B. für Bananen, die international gehandelt werden in diesem Fall nur über die USA. Ecuador hängt wirtschaftlich sehr eng mit den Vereinigten Staaten zusammen, was sehr offensichtlich wird, wenn man die Landeswährung betrachtet: US Dollar.

Wir sehen auch wieder Lamas und viele Schafe entlang des Weges und bewundern die Vulkanlandschaft um uns herum. Die Luft ist für uns nach drei Wochen am Meer allerdings wieder sehr dünn… unsere Routenplanung ist bezüglich des Höhenprofils wirklich nicht optimal 😉


Bei schönem Wetter rollen wir nach dem Pass wieder hinab in Richtung der Laguna Quilotoa. Sie liegt in leuchtendem Blau und Grün auf 3.700 Metern in einem Vulkankrater. Für akklimatisierte Wanderfreunde gibt es einen sehr schönen Rundweg entlang des Kraters. Uns reicht an diesem Tag der kleine Aufstieg zu einer modernen Aussichtsplattform vollkommen aus. Wir genießen den Blick und die Blumen um uns herum und probieren danach eine leckere gegrillte Banane. Bananen gibt es hier in jeder Form, Farbe und Geschmacksrichtung. Bananas sind die Süßen, die wir kennen, Platanos sind die Früchte, die auch zum Kochen verwendet werden.

Laguna Quilotoa


Von der Lagune aus fahren wir auf einer kleinen Straße durch eine wunderschöne Landschaft entlang des Toachi Canyons nach Isinliví. Wir wollen dort für zwei Nächte in einem netten Hostal bleiben, das uns von mehreren Reisenden wärmstens empfohlen wurde. Zu Recht, denn im Llullu Llama verbringen wir eine wunderbare Zeit. Von unserem Parkplatz aus haben wir eine tolle Sicht auf die hügelige Landschaft und ansonsten, genießen wir den Luxus des Hauses zusammen mit den vielen Menschen, die hier auf einer mehrtägigen Trekking-Tour Station machen. Frühstück und Abendessen wird an großen Tischen gemeinsam gegessen und dazwischen können wir in der Lounge lesen, Blog schreiben oder den großen Yoga-Raum nutzen. Ich nutze mal wieder die Gelegenheit einen Ausritt zu unternehmen. Oswaldo kommt am Morgen mit hübschen geländegängigen Pferden zum Hostal und zeigt mir die schöne Landschaft aus seiner Perspektive.

An diesem Ort vermissen wir das Meer und die Wellen nicht 🙂

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