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Cerro Azul

  • 4perture 

Wir verlassen Pisco sobald es hell wird und hoffen, entlang der Küste schönere Orte – zum Surfen – zu finden. Bruce, der Shaper unserer Surfboards aus Pichilemu (Chile), sagte wir sollen nach Cerro Azul fahren, wenn wir in Peru sind. Nachdem er uns so tolle Boards gebaut hat, folgen wir seinem Rat natürlich 😉

Wir biegen von der Panamericana ab in den kleinen Küstenort mit einem langen Steg, der in eine schöne Bucht führt. Die Zufahrt zum südlichen Ende der Bucht wird in der Saison mit einer Schranke kontrolliert, aber im Moment ist hier selbst an einem Sonntag kaum Betrieb, die Schranke ist geöffnet und wir finden leicht einen Parkplatz direkt am Meer. Wir schauen auf die Bucht und die Wellen sehen wirklich einladend aus – zumindest aus unserer Sicht – nicht zu groß und nicht zu steil 😉

Leider liegen auch hier ein paar tote Tiere am Strand 🙁 Sie werden gerade von Mitarbeitern der Stadt eingesammelt und mit einem Quad-Schubkarren-Gefährt weggefahren. Angeblich machen sie das jeden Tag. Das sagt zumindest ein Paar aus Chile, das mit Auto und Dachzelt durch Südamerika reist und neben uns parkt.

Tote Tiere werden vom Strand transportiert 🙁


Valerie und Nicolas sind bereits seit fünf Tagen hier. Sie sagen, es sei ein magischer Platz. Wir wollen es testen und Daniel holt die die Surfboards vom Dach. Keine Stunde später haben die Boards wieder Finnen, sind frisch gewachst und wir stecken in unseren Neoprenanzügen. Das Wasser ist zwar nicht so kalt wie in Chile, aber auch bei weitem nicht so warm wie in Brasilien, wo wir ohne Neopren surfen waren.

Die erste Welle, die ich anpaddel läuft sofort mit mir ein Stück in die Bucht. Fantastisch. Hinter der Brandung warten wir entspannt auf die nächsten Wellen, die hier in langen Abständen einlaufen. Um uns herum tauchen Kormorane und Pelikane fliegen über uns hinweg auf die nahegelegenen Felsen. Dort lebt eine kleine Robben-Kolonie, von denen sich ein paar Tiere ebenfalls zu uns in die Wellen gesellen 🙂 Als dann noch zwei große Delfine um uns herumspringen, glauben wir Valle und Nicolas – es IST ein magischer Ort.


Daniel ist bereits wieder beim Fox, als ich noch einmal kurz vor den Felsen ins Wasser gehe. Die Wellen werden etwas höher und ich sehe die beiden Delfine hinter mir in einer sich formenden Welle. Sie laden mich praktisch ein mitzufahren und das tue ich dann auch. Es ist die längste Fahrt auf einer Welle, die ich jemals gemacht habe und überglücklich gehe ich danach aus dem Wasser.


Die nächsten Sessions werden nicht mehr so einzigartig, was die tierischen Begleiter angeht, aber die Wellen werden größer und Daniel geht im wahrsten Sinne des Wortes an seine Grenze. Er nimmt seine wohl höchste Welle, die ihn gefährlich nah an den Pier trägt. Zum Glück kann er noch rechtzeitig “absteigen” und durch die Holzpfähle hindurch paddeln…

Wir bleiben zwei Nächte auf dem Parkplatz in Cerro Azul. Nachdem wir immer wieder hören, dass Reisende an der Küste Perus ausgeraubt werden, hatten wir uns eigentlich vorgenommen, in dieser Gegend nur hinter geschlossenen Toren zu übernachten. Aber wir fühlen uns sicher hier. Nachts ist es super ruhig und stündlich fährt die Security eine Kontrollrunde. In den zwei geöffneten Restaurants gegenüber gibt es leckeres Cevice und morgens kommt ein Händler vorbei, der unglaublich leckere Avocados (Paltas) verkauft.


Außerdem gibt es an diesem Ende der Bucht eine historische Ruinenstätte der Inkas zu erkunden. Ein wirklich netter Ort zu dieser Zeit des Jahres, auch wenn sich die Sonne nur selten durch den starken Küstennebel kämpfen kann.

Am dritten Tag stelle ich leider fest, dass sich ein Teil der Robben-Kolonie seit dem Vortag nicht vom Fleck bewegt hat. Sie sind dort auf den Felsen liegend gestorben 🙁 Auch auf den Hügeln in den Ruinen finden wir unzählige tote Vögel. Hier wird anscheinend nicht “aufgeräumt”. Dazu hat sich die Strömung gedreht und es kommen kaum noch Wellen in die Bucht.

Wir brechen auf und versuchen unser Glück etwas weiter nördlich in Punta Hermosa. Es gibt hier das wunderschöne Hostal “Luisfer’s”, das auch Overlandern einen sicheren Stellplatz anbietet. Der Ort sieht nett aus und wir werden herzlich willkommen geheißen, aber leider passt unser Fox nicht durch das Tor zum Parkplatz.

Enttäuscht ziehen wir weiter in Richtung Norden, bis kurz vor Lima, wo ein peruanisches Ehepaar einen sicheren Platz am Strand zum campen anbietet. Eigentlich ein sehr schöner Ort, aber auch hier liegen überall tote Vögel und der Küstennebel drückt auf die Stimmung. Nach einer Nacht rollen wir auch von hier wieder weiter in Richtung Lima.

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