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Heiße Quellen und bunte Berge

  • 4perture 

Am 24. Mai verlassen wir den Titikaka-See und fahren über das schöne Peruanische Altiplano. Im kleinen Ort Pucará machen wir Mittagspause in einem Cafe, in dem eine ganz besondere Spezialität serviert wird: Cafe Exotico. Die Bohnen dieses Kaffees werden vor der Röstung von Cuatíes (Nasenbären), die angeblich nur die besten Kaffeekirschen essen, verdaut und sollen dadurch einen besonders feinen Geschmack bekommen. Wir machen den Test mit einem normalen Kaffee zum Vergleich, und schmecken in der Tat einen Unterschied, aber keinen der einen dreifachen Preis rechtfertigen würde 😉

Kurz nach diesem exotischen Zwischenstopp kommen wir an einem Dorf vorbei, in dem gerade ein Fest gefeiert wurde. Es heißt ebenfalls Tuni, wie der wunderschöne Ort in den bolivianischen Bergen, in dem wir vor einigen Tagen waren. Von der Straße aus konnten wir Kinder in bunten Trachten tanzen sehen und drehen neugierig um. Wir fahren mit dem Fox an den Dorfplatz und haben kaum den Motor ausgemacht, da kommt bereits jemand auf uns zugelaufen und überreicht uns etwas zum Essen, verpackt in weißen Styropor-Boxen. Wir bedanken uns vielmals und probieren ein Stück des gegrillten Lamms mit Kartoffeln uns Mais – lecker. Um uns herum haben inzwischen alle eine weiße Box in der Hand und essen. Wir fragen, was der Anlass des Festes ist und lernen, dass das Dorf seinen 37. Geburtstag feiert. In traditionellen Trachten wird zu Blasmusik getanzt und natürlich getrunken. Es gibt Bier aus großen Glasflaschen und Daniel muss gleich mit ein paar Jungs aus dem Dorf anstoßen. Bevor die Feier “ausartet” – verabschieden wir uns und steigen wieder in den Fox.


Unser Ziel sind Thermalbäder im kleinen Ort “Aguas Calientes”. Wir haben gelesen, dass man hier nicht nur herrlich im heißen Wasser entspannen, sondern auch über Nacht campieren kann. Beides bewahrheitet sich. Wir werden sehr freundlich empfangen, kaufen ein Ticket für 10 Soles (1,25 EUR) und dürfen auf dem Gelände der Thermalquellen parken. Am nächsten Morgen gehen wir noch vor dem Frühstück in den warmen bis wirklich heißen Wasserbecken baden. Einige Thermalbecken liegen draußen mit Blick auf eine einmalige Bergkulisse. Hier sitzen wir im warmen Wasser in der Sonne und tauen nach einer wieder mal kalten Nacht langsam auf. Traumhaft. Gerade noch rechtzeitig bevor gegen 08:00 Uhr der freundliche “Reinigungstrupp” loslegt und alle Becken zu schrubben beginnt.


Nach so einem Start in den Tag, kann es eigentlich nicht besser werden, aber wird es. Im nächsten Ort zweigen wir auf eine kleine Straße ab, die hinauf in die Berge führt. In dieser Region sind es aber keine normalen Berge. Auf 4.700 Metern über dem Meer, wurde das Gestein hier vor Millionen von Jahren in vielfarbigen Schichten aufgeworfen und gibt den “Regenbogen-Bergen” ihren Namen.

Wir fahren mit dem Fox nur einige Kilometer die Schotterstraße bis auf 4.200 Meter hinauf und gehen dann zu Fuß weiter. An einer kleinen aufgestauten Lagune treffen wir einen älteren Mann. Er fragt nach Koka, das wir ihm leider nicht geben können. Freundlich weist er uns dennoch den Weg hinauf zum Montana Pallay Punchu. Immer höher windet sich der gut markierte und gepflegte Pfad bis wir auf 4.750 Metern den Bergkamm erreichen. Durch eine V-Förmige Felsspalte können wir hinab ins Tal und auf die Laguna Langui blicken. Hunderte von Meter geht es hier steil hinab… schwindelerregend!

Und vor uns – entlang des Kamms breiten sich die bunten Streifen des “Regenbogens” aus. So etwas haben wir noch nie gesehen. Staunend laufen wir den schmalen Weg auf der Kuppe entlang und wissen gar nicht wo wir hinschauen sollen. Die Landschaft ist atemberaubend schön. Auf dem Rückweg treffen wir noch 5 weitere Menschen, die es nach hier oben verschlagen hat. Ansonsten sind wir alleine unterwegs. Naja fast, natürlich wimmelt es um uns herum weiter unten von Lamas, Alpakas und Schafen. Ein faszinierender Ort, der hoffentlich seinen Zauber behält.


Nicht weit von hier gibt es noch andere “Regenbogenberge”, die man in einem Tagesausflug von Cuszco aus erreicht und die jeden Tag von hunderten von Menschen besucht werden. Diese Berge lassen wir nun jedoch “rechts” liegen. Im nahegelegenen Ort Cusipata finden wir am nächsten Tag aber ein nettes Lokal entlang der Straße, in dem wir ein leckeres Mittagessen bekommen. Ich bestelle Forelle, die hoffentlich aus der Laguna de Pomacanchi kommt, an der wir in der Nacht zuvor so schön übernachtet haben.

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