Skip to content

Aprendemos

… heißt “wir lernen” auf Spanisch. Seit Beginn unserer Reise hatte ich den Wunsch einen Spanischkurs zu besuchen. In Pichilemu finden wir eine Sprachschule, in der wir endlich Grundlagen schaffen können. Zwei Wochen lang gehen wir jeden Vormittag in den Unterricht. Der Fokus liegt auf dem Sprechen, was wir gut finden, aber etwas Grammatik müssen wir natürlich auch lernen 🙂

Im kleinen Klassenzimmer der Huara Spanish School sitzen wir zusammen mit einem jungen Paar aus Amsterdam, das gerade durch Südamerika reist. Vor der Reise war er Wirtschaftsprüfer bei einer renommierten Firma, sie Ärztin in einem Krankenhaus. Beide haben gekündigt. Die fünfte Schülerin ist Künstlerin, ebenfalls aus den Niederlanden. Wir sind bereits alle seit einigen Wochen bzw. Monaten in Südamerika unterwegs und gleichermaßen motiviert, endlich eine ordentliche Konversation auf Spanisch führen zu können. Unsere Lehrerin, Alexia, hat sich sehr gut auf uns eingestellt. Mit einer prima Methodik, leicht erhöhter Geschwindigkeit und Zeit für intensive Diskurse zu all unseren (vielen) Fragen, hat sie uns geholfen, jeden Tag etwas besser zu werden. Mittwochs haben wir kleine Exkursionen gemacht – zum lokalen Markt oder die nahegelegenen Salinen. Neben dem Lerneffekt des Sprechens haben wir dabei viel über die Menschen, die Kultur und die Region erfahren.


Der Sprachunterricht hat uns wirklich viel Freude gemacht und wir waren ein wenig traurig, als die zwei Wochen vorbei waren. Das hat mehrere Gründe, die wir in den letzten Tagen reflektieren konnten 😉

  • unser Hirn war wie ein Schwamm und das Lernen fiel uns nicht nur erstaunlich leicht, es machte viel Freude
  • wir waren eine sehr harmonische Gruppe, die fünf gleichermaßen motivierten und Lernenden und die super engagierte Lehrerin
  • “last-but-not-least”: nach drei Monaten des ständigen Orts- und Orientierungswechsels, tat es extrem gut, mal wieder etwas Routine zu haben. Mit solch einem Effekt hatten wir zwar gerechnet, aber es dann so intensiv zu erleben, war doch überraschend. Wir haben uns in der ersten Woche sogar komplett “gegrounded”. Der Fox stand auf einem Campingplatz in der Stadt und wir sind keinen einzigen Meter gefahren, sondern nur zu Fuß gegangen.

Neben dem Spanisch-Sprechen haben wir auch unsere Fähigkeiten im Surfen ein wenig verbessern können. Pichilemu nennt sich selbst “Capital Mundial del Surf” die Welthauptstadt des Surfens. In der Tat gibt es in dem kleinen Städtchen fantastische Surf Spots, sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene. Ob es die besten der Welt sind, können und wollen wir gar nicht beurteilen 😉

Wir waren meistens am südlichen Surf-Spot “Punta de Lobos”, da wir hier anfangs auch noch sehr gut über Nacht stehen konnten. Außerdem ist dieser kleine Küstenabschnitt auch landschaftlich sehr schön. Die Küsten in der Region sind felsig und karg, meist mit Kakteen bewachsen. Der Sand ist schwarz und vom Ozean zieht meist morgens und abends ein Küstennebel übers Land. Insbesondere die Sonnenunter- und aufgänge haben uns mit ihrem extremen Farbenspiel beeindruckt.


Über das Surfen hinaus, haben wir Pichilemu aber auch kulinarisch sehr genossen. Es gibt einige wirklich nette Restaurants, endlich mal gutes Brot 🙂 und ein sehr leckeres Eis am Stadtstrand. Außerdem so ziemlich jede weitere touristische Attraktion, die in der Region verbreitet ist. Wir haben auch davon ein einige ausprobiert, inklusive ein paar Partien Air-Hockey und (für mich) einem Ausritt zum alten Stadtwald. Nach zwei Wochen hatten wir fast alles in dem kleinen Ort gesehen …. und es wurde immer voller.


Am 14. / 15. Januar fand ein Surf-Festival statt, auf dem Jack Johnson als “main act” auftrat. Tausende von Besuchern sollten nach Pichilemu kommen und den Ort an seine Kapazitätsgrenze bringen. Freitagnachmittag gab es prompt einen Stromausfall, kurz darauf gab es kein Internet mehr. Zum Glück haben wir noch eine Tankstelle gefunden, die ohne Strom und Internet arbeiten konnte, haben vollgetankt und sind in den Norden geflüchtet. Wir haben ein wunderschönes Wochenende in Puertecillo und Topoclama verbracht. Auch hier gibt es gute Surf-Spots, schöne Küsten, viel schwarzen Sand und gute Restaurants 🙂 Allerdings ist der Zugang nur mit Allradfahrzeugen möglich und somit waren deutlich weniger Menschen hier.


Wir mussten aber noch einmal nach Pichilemu zurück. In der Welthauptstadt des Surfens konnten wir nämlich keine passenden Surfboards für uns kaufen. Es gibt nur 2-3 Läden, die alle recht wenig Auswahl hatten. Um uns dennoch zu helfen, haben sie uns den Kontakt von Bruce gegeben, einem Australier, der im Ort Surfboards “shaped”. Wir treffen ihn Anfang Januar in seiner Werkstatt und dürfen fünf Tage später unser Board abholen. Es ist laufende Nummer 16252 für “Daniel + Anna”. Bruce hat viel Erfahrung … und uns so ein tolles Board gebaut, dass wir es nicht teilen wollen 🙂 Nun hat Daniel seine Anna, mit der er surfen geht und Anfang dieser Woche habe ich mein eigenes Board bei Bruce abgeholt. Den Rohling durfte ich in seiner Werkstatt selbst gestalten – dezent mit einer kleinen blau-grünen Welle – wir nennen es Onda. Damit sind wir nun zu viert im Fox unterwegs 🙂


Aktuell sind wir in Santiago de Chile, wo ich diesen Blog-Beitrag mitten in einer Autowerkstatt schreibe. Aber dazu mehr in einem anderen Kapitel …. Feliz fin de semana 🙂

3 thoughts on “Aprendemos”

    1. Hi Carlos.
      Thanks for leaving a note here 😊.
      I hope you and Ana are doing fine.
      … and again thanks 🙏 for the wonderful time we had at Bamboo House. It is a true oasis in Santiago de Chile 💛

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *