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Futaleufú

Von Ushuaia geht es für uns nun in Richtung Norden. Irgendwo an die chilenische Küste an einen Ort, an dem wir mal für ein paar Tage bleiben wollen … mal schauen.

Wir wägen die Option ab, mit einer Fähre von Puerto Natales zurück nach Puerto Montt zu fahren, 4 Nächte, 3 Tage durch die Fjorde. Es klingt verlockend und auch entspannend, aber irgendwie zieht es uns dann doch wieder auf die Straße. Wir wollen noch den Grenzübergang bei Futaleufú überqueren, an dem wir Ende Oktober wegen des schlechten Wetters vorbeigefahren sind, und den Rest der Carretera Austral in Richtung Norden fahren.

Von Ushuaia aus sind es fast 2.000 Kilometer bis nach Futaleufú durch eine zumeist sehr eintönige Landschaft im Süden Argentiniens. Wir sind die Strecke in einer Woche bzw. sechs Etappen gefahren – mit Übernachtungen

  • am Playa Domingo (nördlich von Rio Grande)
  • an der Promenade von Rio Gallegos
  • auf dem Campingplatz in Puerto San Juan
  • am Stand bei den Seelöwen (südlich von Caleta Olivia)
  • am Rio Tecka

Obwohl, oder vielleicht gerade weil die Route durch Argentinien sehr langweilig ist, gab es doch fast jeden Tag etwas zu erleben.

Um Feuerland zu verlassen, mussten wir wieder ein Stück durch Chile und zwischendrin auch mit der Fähre fahren. Die Grenzübergänge gingen an diesem Tag sehr schnell, da parallel mal wieder ein WM Spiel der Argentinier im Fernsehen lief 😉 Auf der kurzen Fährverbindung nach Punta Delegada wurden wir von einer Gruppe von Liso Delfinen begleitet. Am Playa Domingo finden wir einen ruhigen Platz für die Nacht.


Nördlich von Rio Gallegos, wollen wir eigentlich noch eine Pinguin Kolonie im Monte León Nationalpark besuchen, aber der war wegen Regenfällen geschlossen. Im kleinen Ort Puerto San Juan entdecken wir jedoch einen netten Campingplatz und bleiben für zwei Tage.


Auf der nächsten Etappe machen wir einen Abstecher zu einem Strand. Beim Versuch etwas näher an die dort schwimmenden Delfine heranzufahren, stecken wir mit dem Fox bald bis zum Getriebe im Kiesstrand fest. Wir schippen eine gute Stunde Steine und manövrieren uns dann wieder auf festen Untergrund. Am Abend machen wir noch einen zweiten Abstecher von der Ruta 3 ins Inland. Die Landschaft ist hier wie in einer Wüste und die Nacht unglaublich still. Am nächsten Morgen besuchen wir einen kleinen Nationalpark mit versteinerten Bäumen und abends erreichen wir einen Stellplatz, direkt oberhalb einer Seelöwen-Kolonie. Diese Nacht ist ganz und gar nicht still, aber es war toll, die Tieren so ungestört beobachten zu können.


Die Strecke bis Tecka war dann aber doch sehr langweilig. Knapp 600 Kilometer quer durch Argentinien auf einer zeitweise von Schlaglöchern durchsetzten Straße und ziemlich starkem Gegenwind. Als wir abends am Rio Tecka Halt machen, sind wir froh, dass das geschafft ist.

auf der Ruta 40 bei Los Tamariscos


Ab Tecka fahren wir zum zweiten mal hinein nach Esquel. Die Landschaft hat sich in den letzten Wochen sichtlich verändert. Auf den Bergen am Horizont liegt kaum noch Schnee. Wir tanken noch einmal voll und dann geht es mal wieder über die Grenze nach Chile. Kurz darauf erreichen wir Futaleufú. Wir parken auf einem kleinen, sehr netten Campingplatz am Ortsrand und gehen mal wieder Papas fritas con huevos (frittierte Kartoffeln mit Spiegelei) essen – ein absolutes Standardgericht hier, das in den letzten Wochen regelmäßig auf unseren Tellern landete 😉

Papas fritas con huevos

Der Rio Futaleufú zählt zu den besten Rafting-Flüssen der Welt und so saßen wir am nächsten Tag prompt mit vier weiteren Touristen in einem blauen Rafting-Boot. Mit allen Sicherheitsmaßnahmen instruiert und gut verpackt in Neopren, Schwimmwesten und Helmen paddelten wir bei bestem Wetter durch die 12 Stromschnellen auf der sogenannten „Bridge-to-Bridge“ Route. Es hat wirklich Spaß gemacht, durch das tosende Wasser und die schöne Landschaft zu “raften”. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht und etwas Adrenalin im Blut erreichten wir gegen Ende einen seichteren Teil des Flusses. Hier durfte, wer wollte, noch ein Stück „schwimmen“. Ich bin irgendwie in die „falsche“ Strömung geraten und ziemlich schnell Flussabwärts getrieben. Die gut ausgebildeten Guides sind das zum Glück gewohnt und ein Rettungsboot hat mich wieder eingesammelt 🙂 Einmal nass und kalt sprangen wir danach alle noch einmal freudig von einem kleinen Felsen in den eisigen Fluss.


Am Ziel gab es einen kleinen Snack, ein Bier und einen Platz in der Sonne, an dem wir uns wieder aufwärmen konnten. Ein einmaliges Erlebnis!

2 thoughts on “Futaleufú”

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