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Marokko: Nach Aït-Ben-Haddou

  • 4perture 

Nach dem Frühstück mit frischem “Bruuut” und einer heißen Dusche verlassen wir Foum-Zgouid auf einer für Daniel teils bekannten Strecke. Bis zur Berberstadt Tazenakht ist er vor Weihnachten bereits unterwegs gewesen. Am Kreisverkehr biegen wir ab ins Getümmel und parken den Fox an der Straße neben einem einfachen Restaurant vor dem ein Kohlegrill mit dampfende Tajines steht. Daniel bestellt (mal wieder) ein Berberomelett und eine Tajine mit Brot und Tee, währen dich auf dem Markt um die Ecke noch etwas Proviant besorge.

Gut gestärkt fahren wir weiter durch die karge Landschaft in Richtung Norden. Hier und da erblicken wir Kamele am Straßenrand und Geschäfte, die Töpferwaren verkaufen. Am frühen Nachmittag erreichen wir Aït-Ben-Haddou, eine der wenigen noch einigermaßen gut erhaltenen Lehmbausiedlungen in Südmarokko. Seit 1997 ist sie als UNESCO Weltkulturerbe anerkannt und diente einigen Filmen als Kulisse, u.a. Gladiator und Sodom und Gomorrha.


Die meisten Touristenbusse sind bereits wieder abgefahren und so schlendern wir mit den verbleibenden Gästen aus aller Welt durch die alten Gassen. Wir laufen hinauf bis zur alten Festung (Kasbah) aus dem 17. Jahrhundert, von der nur noch ein paar Mauern erhalten sind. Der Blick von dort oben ist jedoch wunderschön. Einige der Häuser können wir auch von innen betrachten und können verstehen, dass es inzwischen wieder einige der Menschen aus den Betonbauten zurück in die ursprünglichen Lehmbauten zieht. Das Klima in den Häusern ist sehr angenehm. Besonders wenn die warme Sonne des frühen Abends auf die Mauern scheint.


Für uns bedeutet dies allerdings Zeit zum Aufbruch. Der Stellplatz in der Stadt gefällt und nicht und wir wollen noch ein Stückchen weiter in Richtung Norden fahren, bevor es dunkel wird. So düsen wir weiter durch kleine Dörfer und ansteigende Straßen hinein ins Atlasgebirge. Das Abendlicht legt mal wider seinen Zauber über die Landschaft. Die Schäden des Erdbebens vom September 2023 kann es allerdings nicht verdecken. Knapp 3.000 Menschen starben, etwa 300.000 wurden obdachlos, und 60.000 Gebäude wurden zerstört oder beschädigt. In den Ortschaften sehen wir noch immer viele der blauen Zelte, die als Behelfsunterkunft dienten. Auch die Straße ist an einigen Stellen noch vom Steinschlag gezeichnet.

Der nächste anvisierte Stellplatz lädt leider auch nicht zum Bleiben ein. So fahren wir auf der P1506 vorbei an der schönen Kasbah von Telouet, die bereits geschlossen hat, weiter hinauf in die Berge. Das letzte Licht des Tages lässt die Felsen um uns herum rot-glühen. Ein fantastischer Anblick, der für die lange Fahrt an diesem Tag mehr als entschädigt. Und dann haben wir mal wieder Glück und finden neben einem kleinen Hotel einen windgeschützten Stellplatz für den Fox und im Inneren einen warmen Platz am Ofen, an dem wir uns kurz aufwärmen, bevor wir uns nach einem schnellen Abendessen in die Betten verkriechen. Wir sind sehr müde und am nächsten Tag wollen wir nach Marrakesch … 🙂

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