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“Green Therapy” – Salta & Cachi

Mit jedem Höhenmeter den wir von Purmamarca in Richtung Salta fahren, wird es grüner und feuchter. Nach Wochen in der Wüste und auf dem Altiplano, saugen unsere Augen und unsere Haut beides auf wie Schwämme. Es löst bei uns ein ehrliches Glücksgefühl aus – wie eine „Green Therapy“.

Wir stoppen kurz bei einem Mercedes-Händler in San Salvador de Jujuy, um etwas Öl für unsere Servolenkung zu kaufen. Dann fahren wir über die RN-9 in Richtung Salta. Genau gesagt „schlängeln“ wir uns auf einer 4m breiten Straße durch tiefgrünen Urwald. Die Fahrt dauert mal wieder viel länger, als wir dachten, aber verstärkt den Therapie-Effekt 🙂


Vollgesogen mit Grün und Luftfeuchtigkeit rollen wir am Abend nach Salta bzw. zunächst nach San Lorenzo. Vor lauter Euphorie versuchen wir, spontan noch ein Zimmer in einem Hotel zu ergattern. Dieses renoviert leider gerade und kann uns kein sauberes Zimmer anbieten. Da es schon spät ist, fahren wir im Dunkeln zum „Notquartier“, dem städtischen Campingplatz.

Am nächsten Morgen gab es dann eine große Überraschung: im ersten Tageslicht erblickte ich den größten Pool, den ich jemals gesehen habe! Da die Urlaubssaison vorbei ist, kann ich ihn an diesem Vormittag kurz ganz für mich alleine nutzen. Traumhaft!

Camping Municipal, Xamena, Salta


Um uns herum stehen noch ein paar andere Overlander aus Deutschland, der Schweiz, Brasilien und natürlich Argentinien. Einige kennen wir schon aus San Pedro de Atacama und wir haben Gelegenheit, uns zu Reiserouten und Erlebnissen auszutauschen. Eine sehr netter Ort.

Nachmittags fahren wir mit einem Taxi in die Stadt. Salta wird auch “la linda” – die Schöne – genannt. Sie hat wirklich eine hübsche koloniale Altstadt, in spanischer Architektur und gut erhaltene Kirchen. Wir gehen erst einmal am Plaza 9 de Julio (benannt nach dem Argentinischen Unabhängigkeitstag) lecker Mittagessen. Vorbei an der Kathedrale schleichen wir später bei 35°C durch die Gassen der Altstadt, weiter durch den Parque San Martin bis zum Teleferico (Seilbahn). Es sind in der Nachsaison nur noch wenige Gondeln in Betrieb und die Fahrt wird in der prallen Sonne zu einem Saunagang, aber die Aussicht vom Cerro San Bernardo ist immerhin ganz nett. Wir sind froh, als wir wieder am Campingplatz ankommen und noch einmal in den riesigen Pool springen können 🙂


Am nächsten Tag bekommt der Fox eine ordentliche Wäsche, um den Dreck und das Salz der letzten Wochen zu entfernen. Dann brechen wir auf in Richtung Cachi, einem kleinen Ort süd-westlich von Salta. Es gibt dort einige Weingüter und ein Schweizer hat einen Ufo-Landeplatz gebaut … (ohne Worte). Bis Cachi sind es nur 150 Kilometer, aber wir müssen mal wieder über einen kurvenreichen Pass auf 3.400m. Die Landschaft auf dem Weg ist sehr schön. Besonders nach dem Pass, denn da fahren wir staunend durch einen „Kakteen-Wald“. Am Abend schaffen wir es gerade noch rechtzeitig zum kleinen Weingut Isasmendi. Dort bekommen wir ein paar leckere Weine und Snacks zum Probieren und genießen den Abend unter einem „falschen Pfeffer-Baum“.


Am nächsten Tag wollen wir weiter in Richtung Cafayate, dem angeblich schönsten Weingebiet Argentiniens. Hier möchte ich gerne noch ein Weingut besuchen, und den Ort erkunden. Von Cafayate soll es über die ebenfalls sehr schöne Ruta 68 wieder zurück nach Salta gehen. Soweit der Plan, der dieses mal leider nicht aufgeht.

Wir wussten, dass die Ruta 40 auf den 140 Kilometern zwischen Cachi und Cafayate eine ziemliche Rappelpiste ist. Wir experimentieren also mal wieder, ob wir eine Geschwindigkeit finden, mit der wir einigermaßen zügig über das „Wellblech“ hinweg-gleiten können – fanden wir aber nicht. Wir schlichen also mit max. 20km/h im zweiten Gang durch die zunächst recht öde Landschaft. Wären wir nicht gerade auf der Lagunen-Route gewesen, hätten wir ggf durchgehalten, aber so fehlte uns die Geduld. Außerdem fing Daniel an, krank zu werden. Also bog ich kurzentschlossen ab, als die RN-42 nach Osten abzweigte. Auch hier kommen wir nicht schneller voran, aber die Fahrt durch die roten Felsen und Kakteen des Cordones Nationalpark ist wirklich schön. Außerdem wissen wir, dass wir nach 30 Kilometern wieder auf einer guten Straße sind – zurück nach Salta. Am Abend stehen wir also wieder am riesigen Pool. Wir bleiben auch den nächsten Tag noch dort, damit Daniel sich etwas kurieren kann.


Den Fox lassen wir in einer Werkstatt auch noch einmal mechanisch checken, bevor wir auf die nächste Etappe starten. Positiv war, dass alles soweit OK war – nicht so schön ist, dass die Hebeanlage nicht passte und ein paar Beulen an der Rahmenverkleidung hinterließ. So rollte der Fox (wieder mal) etwas geknickt, aber sorgfältig gecheckt und überlackiert aus der Werkstatt :[

Am 14. März fahren wir weiter. Schweren Herzens streiche ich Cafayate und die Ruta 68 von unserer Rute. Es ist Halbzeit unserer Reise und es gibt noch so viel zu sehen. Wir haben beschlossen, erst einmal in Richtung Iguazú Wasserfälle weiterzufahren 🙂

2 thoughts on ““Green Therapy” – Salta & Cachi”

  1. Hallo ihr zwei
    Schade habt ihr die “Flechas” -Ruta 40- nicht gesehen! Aber wie ihr sagt, es gibt noch soooo viel zu entdecken! Tolle Bilder Anne. Welches Objektiv hast du auf deiner Fuji?
    Saludos renate

    1. Hallo Renate 😊

      Ja, leider keine Flechas 😑 … dafür gestern die Iguazú Falle 🤩

      Bericht und Fotos folgen, sobald wir morgen auch die Brasilianische Seite entdeckt haben … mit meinem XF16-80mmF4 R OI WR Objektiv.
      Liebe Grüße 👋🏼👋🏼

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